Wissenschaftler verbleiben ungewiss, über das genaue Datum und die Umstände, die zum massiven Kollaps des El Altars geführt haben. Jedoch die Eingeborenen von Ecuador haben ihre eigene Erklärung. Sie beginnen damit, allen und jedem einzelnen Berg eine Persönlichkeit zu zuschreiben und einen Genus zu geben.

Wie erkennt man das Geschlecht eines Vulkans? Schaue her! Die Chuquiraqua, ein kleiner Busch mit hellen orangen Blüten wächst nur an den Hängen eines männlichen Vulkans, während Weibchen ohne diese Pflanze sind. Die Bedeutung dieser botanischen Wechselbeziehung ist unklaar, aber es gibt eine allgemeine Übereinstimmung über das Geschlecht Ecuadors mächtigstem Gipfel. Der Chimborazo ist männlich und häufig in Quichua "taita" genannt, was Vater bedeuted, während seine nordöstliche Partnerin Mama Tungurahua genannt wird.

Der El Altar ist ein weiterer männlicher Vulkan. Hiesige Legenden sprechen von diesem jungen Emporkömmlich, der versuchte sich an Tungurahua ran zumachen. So verletzte er die so lange Beziehung zwischen ihr und Chimborazo. Taita Chimborazo, der höhste und mächstigste Berg Ecuadors liess sich so eine Unverschämtheit nicht gefallen. Er hob eine gewaltige Keule und zerdrückte die Krone vom El Altar und hinterliss einen grossen Riss im Krater.

Wenn du durch die klaffende Wunde (Riss) im Krater des El Altars wanderst, schaue zurück und wirf einen Blick auf Chimborazo. Hoch über den faltigen Ebenen und Tälern dominieren sie, Ecuadors Vulkane bewohnen eine Welt, die ihnen gehört. Dieses Verständnis wurde vielleicht durch die volkstümlichen Erzählungen verschönert, doch ein wolkenloser Tag genügt um einen Wanderer von ihrer Gültigkeit zu überzeugen.